Unsere Neulinge sind immer wieder verwundert, dass ich Corpregeln nicht nur komplett ablehne, sondern sogar für Schwachsinn halte. Warum das so ist möchte ich in diesem Beitrag erklären.
Bevor ihr weiter lest brauchen wir eine gemeinsame Diskussionsgrundlage. Daher möchte ich euch bitten folgenden Beitrag zu lesen: Corpregeln von cleriker.de
Ok …gebts zu. Ihr habt’s nich gelesen.
An der Stelle kurz: Sorry Cleri, dass du dafür herhalten musst. Wir hatten in der Vergangenheit unsere Differenzen, hoffe aber da stehen wir beide drüber. Hatte einfach kein gutes Beispiel eines Regelsatzes, außer dem auf deiner Seite gefunden. An den geneigten Leser: Sollte mal Cleri an eure Tür klopfen und um Einlass bitten. Lasst ihn rein. Er ist einer der Leute die Dinge in Bewegung setzen.
Back to Topic. Ihr habt's nicht gelesen. Schuldig! Aber warum habt ihr's nicht gelesen? Weil es euch zu lang ist. Warum sollte also ein Member auch so lange Corpregeln lesen? Und am Ende kann das Corpmanagement nicht sicher sein, dass die Member die Regeln wirklich gelesen und verstanden haben.
Soviel zum offensichtlichen Teil. Nun zu Bischis wirren Gedankenspielen ...
Warum sich selbst Grenzen setzen?
So wie ihr eine Regel niederschreibt, müssen sich nicht nur die Member sondern auch das Management daran halten. Das bedeutet, dass eure Member auf einmal ein Recht auf etwas haben, auf das sie euch festnageln können. Ein gutes Beispiel sind festgesetzte Trial-Zeiten die mit Ingamerechten verbunden sind. Die Trialzeit einer Person der ihr nicht 100% traut läuft aus und ihr müsst ihr Ingamerechte geben. Denn … Wenn ihr euch nicht an eure Regeln haltet, warum sollten sich dann die Member daran halten?
Außerdem solltet ihr euch die Frage stellen, was für Content-Optionen euch entgehen. Eventuell habt ihr in einem Jahr Lust eure Corp in eine PVP-Corp umzuformen, aber die von euch aufgestellten Regeln verhindern das? Zugegeben … in der Realität könnt ihr das schnell ändern. Aber warum stellt ihr die Regeln dann überhaupt auf? Ihr könnt euren Membern auch einfach sagen, dass sie gefälligst keine Frachter in Jita ganken sollen. Das spart allen beteiligten Arbeit.
What we're dealing with here is a total lack of respect for the law
I'm the law and you can't beat the law
I'm the law and you can't beat the law
I'm the law and you can't beat the law
Fuck 'em and their law
Crack down at sundown
Fuck 'em and their law
Die Regeln einer Gemeinschaft.
Werfen wir einen Blick auf die Gesetze der Westlichen Welt. Alle Gesetze, denen wir uns unterwerfen, basieren auf den Regeln der Gesellschaft. Nicht Morden, nicht Stehlen, nicht Lügen, nicht Fremdgehen … Kommt das bekannt vor? Klar … die 10 Gebote. Das ist das Fundament aller Gesetze der westlichen Gesellschaft. Trifft diese Gesellschaft mit ihrem Wertedenken auf eine andere Gesellschaft, bedeutet das meistens Konflikt.
Solche Gesellschaften gibt es auch in EVE. Es gibt die Ganker, die PVEler, die Miner, Mercs, FWler, 0.0-Carebears, Blobber und weiß Gott was noch. In einer Corp konzentrieren sich meistens Spieler aus genau einem dieser Gesellschaftskreise.
Wie wir oben schon gelernt haben, unterwerfen wir uns ganz automatisch den Regeln des uns umgebenden Umfeldes. Genau so läuft das auch in EVE. Eure Member unterwerfen sich automatisch den Regeln ihrer Mitspieler (Also des digitalen sozialen Umfelds). Dazu gehören z.B.: Nicht Ganken. Nicht Awoxen. Nicht Minern. Was auch immer.
Die Spielergemeinschaft, zu der übrigens auch das Management gehört, schafft also automatisch die Regeln (oder einen Verhaltenscodex) die gerade für die aktuelle Situation Sinn ergeben und verwirft sie, wenn sie überholt sind.
Unsere westliche Welt tut sich da dann wiederum schwerer. Gesetze wurden festgeschrieben und müssen erst über Jahre diskutiert werden, bevor sie endlich angepasst werden. Habt ihr eine Idee seit wann es Frauenwahlrecht in der Schweiz gibt? Na dann schaut mal nach.
In EVE kommen wir glücklicherweise ohne solche Regeln aus, da wir sie uns jeden Tag neu erstellen. Außer wir sind so doof und schreiben sie offen nieder. Denn dann wird das Anpassen unnötig schwer.
Um die Regeln einer Gesellschaft zu kennen, muss man sich mit ihr auseinander setzen!
Wir bei HildCo …
… haben nur eine Regel. Geh dem CEO nicht auf den Sack (das bin ja ich!). Warum gibt es diese Regel? Weil jedes Gesetz, auch wenn es nirgends geschrieben steht, einen Vollstrecker braucht. Und diese Regel gibt mir das sofortige Interventionsrecht.
Diese Regel hat noch einen netten Nebeneffeckt. Wenn man mich kennt, merkt man schnell, dass es mich am meisten stört, wenn man seinen Mitmenschen auf den Sack geht. Sprich: Wenn man der Gemeinschaft auf den Sack geht. Und um zu wissen, was der Gemeinschaft auf den Sack geht, muss man sich mit ihr auseinandersetzen (nicht umbedingt mit mir).
Diese Regel hat noch einen netten Nebeneffeckt. Wenn man mich kennt, merkt man schnell, dass es mich am meisten stört, wenn man seinen Mitmenschen auf den Sack geht. Sprich: Wenn man der Gemeinschaft auf den Sack geht. Und um zu wissen, was der Gemeinschaft auf den Sack geht, muss man sich mit ihr auseinandersetzen (nicht umbedingt mit mir).
Wir fassen also zusammen: Regeln sind in den meisten Fällen nur ein Mittel zum Zweck. In der Realität werden sie andauernd gebrochen und ignoriert. Spart euch also lieber gleich die Arbeit und schreibt sie garnicht erst auf.
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